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Künstler: Ride the sky

Album: New proctection

Erscheinungsjahr: 2007

Anspieltipp: Far beyond the stars

Autor: Tobias

 Bereits der Bandname lässt unweigerlich einen Rückschluss auf die Wurzeln dieser neu formierten Mannschaft zu, die mit ihrem Album „New protection“ dieser Tage die Musikwelt zu erobern versucht. Der interessierte Musikfachmann weiß: Mit Uli Kusch bereichert ein ehemaliger Kürbiskopf und Masterplan Gründungsmitglied nicht nur das fünfköpfige Line up, sondern zeichnet sich auch fundamental für das musikalische Grundgerüst der supernationalen Kapelle, das sich grob als düsterer, moderner, teils gar elektronischer Power-Metal umreißen lässt. Unterstützt wird Herr Kusch auf den insgesamt zwölf Tracks u.a. von Ex-Beyond twilight Sänger Björn Jansson. Der informierte Leser runzelt abermals erinnernd die Stirn. „Da war doch etwas“, schwant ihm. Und tatsächlich: Im Original-Line up Masterplans befand sich mit Jorn Lande ebenfalls ein ehemaliger Beyond twilight Sänger.

Augenscheinlich also erscheinen auf dem Papier die Parallelen zu den vorgenannten Mannschaften, die unweigerlich zu der Frage führen, ob sich diese auch auf die sensationell starken Veröffentlichungen dieser transponieren lassen. Dass Herr Kusch ein ganz formidabler Songwriter ist, ist dabei spätestens seit seiner Beiträge auf den ersten beiden Masterplan und etwaigen Helloween Alben der Deris-Ära ein unbestreitbarer Leitgedanke. An dieser Tatsache ändert sich auch anno 2007 recht wenig, denn „New protection“ ist gespickt mit ausgetüftelten Schachtel-Songs, die sich überwiegend zwar nur Stück für Stück dem Konsumenten offenbaren, gleichwohl aber stets das Interesse desselben bewahren können. Das Album fordert demzufolge vor allem von dem Teil des Auditoriums ein wenig mehr Zeit, der einen Longplayer voller Ohrwürmer erwartet hat, belohnt die Geduld gleichwohl mit teils überaus langlebigen Power-Metal-Stampfern der Extraklasse (beispielsweise das zunächst höchst befremdliche „The end of days“ oder der Midtempokracher „Break the chain“). Mit „A smile from heaven’s eye“ und „The prince of darkness“ befinden sich dem ungeachtet aber auch zwei straighte Rocker auf dem Album, die sich zum einen selbstredend als Singleauskopplungen beziehungsweise als exzellente Einstiegsdroge für den Ride the sky Kosmos erweisen sollten. Bei soviel songwriterischer Qualität, die der Ex-Kürbiskopf auf „New protection“ anbietet, gerät das prunklose Schlagzeugspiel des Hamburgers fast schon unweigerlich in den Hintergrund. Und „New protection“ lebt auch im Übrigen weit mehr von seinem starken Songmaterial und interessanten Songaufbauten, als von einer überschwänglichen musikalischen Inszenierung oder einer mächtigen Produktion. Die Instrumente stellen sich demzufolge meist bedingungslos in den Dienst der Kompositionen und wirken dabei trotz eines teilweisen massiven Einsatzes von Elektronika („The prince of darkness“) nur vereinzelt aufdringlich.

Abseits dieser größtenteils ausgesprochen guten Arrangements beschleicht den Konsumenten in vereinzelten Passagen des exakt fünfzigminütigen Silbertellers jedoch der Eindruck dem neu formierten Fünfer würde eventuell ein bisschen mehr Risiko und Abwechslungsreichtum noch zu Gute kommen. Das pompöse „Correded dreams“ beispielsweise erinnert fast schon in unverschämter Manier an Masterplans MK II-Hymne „I’m gonna win“ und einige Stücke auf dem Album wurden einfach mit viel zu kurzer Spielzeit bedacht: Den eigentlich durchaus interessanten Dreiminüter „Endless“ hätte man beispielshalber mit zunehmender Spielzeit auch um einige progressive Elemente und so um ein ganzes Eck mehr Spannung bereichern können. Der Schritt von Helloween zu Masterplan jedenfalls fiel jener Zeit summa summarum bedeutend größer als derjenige von Masterplan zu Ride the sky aus. Sicher, technische Spielereien und krachende Rammstein-Riffs stellen einen neuen und hochinteressanten musikalischen Aspekt dar, die größtenteils im Midtempo gehaltenen Stücke, die düstere Grundausrichtung und der raue Gesang von Björn Jansson aber erinnern doch nur allzu oft frappierend an Kuschs letzte Wirkungsstätte(n). So ist es kaum verwunderlich, dass „New protection“ nicht mit so einem Knall in die musikalische Umlaufbahn schießen dürfte, wie seinerzeit das Masterplan Debut-Album. Der Qualität des hier betrachteten Silberlings jedenfalls gedeiht dieser Umstand nur geringfügig zum Nachteil. „New protection“ ist untrüglich ein sehr guter Release einer jungen Band, die durch nachfolgende Outputs ihren eigenen finden, verfolgen und noch von sich hören machen wird. Der erste Schritt dazu ist jedenfalls getan.

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